Die Tätigkeiten der EUAA in den Bereichen Datenanalyse und Forschung sind an drei zentralen Säulen ausgerichtet. Wir haben einen Datenaustausch eingerichtet, den wir pflegen und ausbauen und der uns eine vergleichbare, umfassende Übersicht über das praktische Funktionieren des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) liefert. Wir erarbeiten hochwertige und aktuelle Analyseergebnisse zur asylbezogenen Migration und zu relevanten Aspekten des GEAS für ein breites Spektrum von Interessenträgern. Wir schaffen Frühwarnkapazitäten und führen zukunftsorientierte Analysen und Forschung zu den Ursachen asylbezogener Migration durch.
Im Analysebereich finden Sie ein breites Spektrum von Analyseergebnissen zu asylbezogener Migration (nicht allgemein zugänglich).
Zugang zum Analysebereich oder Zugang anfordern*
*Zugang zum Analysebereich kann nur den Bediensteten der Europäischen Kommission, der JI-Agenturen und der Asylbehörden der EU+-Länder gewährt werden.
Daten aus dem Frühwarn- und Vorsorgesystem (EPS)
Die Maßnahmen für den Austausch von Informationen im Hinblick auf den internationalen Schutz begannen 2013 auf Grundlage von Artikel 33 der Dublin-III-Verordnung und Artikel 9 Absatz 3 der EASO-Verordnung.
Die EUAA arbeitet weiter an einem Mechanismus für den Informationsaustausch, mit dem Daten von den zuständigen Behörden der 29 EU+-Länder (EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und die Schweiz) erfasst werden, um das Frühwarn- und Vorsorgesystem (EPS) der EUAA zu unterstützen.
Die EPS-Indikatoren erfassen alle wichtigen Phasen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS).
Aufgrund der Komplexität des GEAS wird der Informationsaustausch schrittweise ausgebaut. Die im März 2014 angelaufene zweite Phase konzentrierte sich auf die erste Instanz im Asylprozess, während die im September 2015 angelaufene dritte Phase den Zugang zu Verfahren und Aufnahme sowie Dublin in den Mittelpunkt stellte. Anfang 2018 begann der Informationsaustausch in Bezug auf die vierte Phase des EPS mit Schwerpunkt auf der Bestimmung der Zuständigkeit bei Rechtsbehelfen oder Überprüfungen.
Die EPS-Daten bestehen aus vorläufigen Daten, die kurzfristig ausgetauscht werden, um eine Einschätzung der neuesten Asylentwicklungen in den EU+-Ländern möglichst in Echtzeit zu ermöglichen.
Bei der Entwicklung der EPS-Indikatoren wird alles getan, um eine möglichst große Kohärenz mit den vorhandenen offiziellen Asylstatistiken der EU zu erreichen.
Offizielle Asylstatistiken der EU
Bei der Entwicklung der Indikatoren des Frühwarn- und Vorsorgesystems arbeitet die EUAA eng mit Eurostat zusammen, um eine möglichst große Kohärenz der einzelnen Indikatoren mit den vorhandenen offiziellen Asylstatistiken zu gewährleisten, die gemäß Verordnung (EG) Nr. 862/2007 zu Gemeinschaftsstatistiken über Wanderung und internationalen Schutz in der durch die Verordnung (EU) 2020/851 geänderten Fassung erstellt werden. Eurostat veröffentlicht auf seiner Website regelmäßig offizielle Asylstatistiken.
Die von Eurostat veröffentlichten Statistiken sind Hauptquelle der im jährlichen Asylbericht der EUAA untersuchten Daten und der Zusammenfassung der Asylsituation in der Europäischen Union, einer jährlichen Übersicht mit interaktiver Darstellung einiger zentraler Asylindikatoren.
Zusätzlich zu diesen EU-Asylstatistiken veröffentlichen die zuständigen nationalen Asylbehörden ebenfalls regelmäßig nationale offizielle Asylstatistiken.
Die Arbeit der EUAA im Bereich der strategischen Analyse konzentriert sich auf die Erarbeitung hochwertiger und aktueller Analyseergebnisse zur asylbezogenen Migration und zu relevanten Aspekten des GEAS für ein breites Spektrum von Interessenträgern. Es werden regelmäßige Analysen zu den neuesten Entwicklungen durchgeführt, um den Asylbehörden in den EU+-Ländern und den zuständigen EU-Organen und -Einrichtungen Erkenntnisse über die Asylsituation in den EU+-Ländern zur Verfügung zu stellen. Diese Analysen beruhen in erster Linie auf dem Datenaustausch innerhalb des Frühwarn- und Vorsorgesystem (EPS), der nahezu in Echtzeit Erkenntnisse über die einschlägigen Entwicklungen, Muster und Tendenzen ermöglicht. Sie sollen jedoch auch Informationen und Statistiken aus anderen Quellen berücksichtigen, die der EUAA direkt oder über Partneragenturen und -einrichtungen sowie aus allgemein zugänglichen Quellen zur Verfügung stehen.
Zu den Veröffentlichungen im Bereich strategische Analyse zählen regelmäßige Berichte in unterschiedlichen Abständen (wöchentlich, monatlich, vierteljährlich, jährlich) und Ad-hoc-Berichte, die sich nach den ermittelten Bedürfnissen und Interessen der EUAA und ihrer Hauptinteressenträger richten. Manche Berichte sind allgemeiner Natur, d. h. sie untersuchen die Entwicklung der Asylindikatoren in den EU+-Ländern oder Tendenzen im Zusammenhang mit den Herkunftsländern. Andere stellen bestimmte Aspekte des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems in den Mittelpunkt, wie die Dublin-III-Verordnung oder die Aufnahme. Die Erkenntnisse aus den strategischen Analysen werden regelmäßig dem Verwaltungsrat der EUAA, den EUAA-Netzwerken mit Vertretern der nationalen Asylbehörden und Partner-EU-Agenturen vorgestellt. Das Team für strategische Analyse der EUAA koordiniert zudem Pilotprojekte zu neuen Analysearten und arbeitet an der Gestaltung und Umsetzung neuer Methoden für die Analyse qualitativer und quantitativer Daten zu relevanten Themen.
Strategische Analyseprodukte werden auch für ein breiteres Publikum erstellt. Auf Monatsbasis präsentiert die EUAA eine Analyse der neuesten Asylentwicklungen, in deren Mittelpunkt in den EU+-Ländern gestellte förmliche Anträge auf internationalen Schutz, erstinstanzliche Entscheidungen der nationalen Asylbehörden und anhängige Rechtssachen stehen. Diese enthält auch einen Teil, der sich schwerpunktmäßig mit ausgewählten Herkunftsländern befasst, und interaktive visuelle Darstellungen.
Der Plan enthält auch einen Teil, der sich schwerpunktmäßig mit ausgewählten Herkunftsländern befasst, und interaktive visuelle Darstellungen. Des Weiteren erstellt die EUAA jährlich einen ausführlichen Asylbericht: Jahresbericht über die Asylsituation in der Europäischen Union, bei dem die Datenanalyse hauptsächlich auf Eurostat-Daten basiert. Da diese auf offiziellen Statistiken beruhende Analyse erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden kann, wird basierend auf EPS-Daten vorab eine vorläufige Jahresanalyse veröffentlicht.
Als Kompetenzzentrum für asylbezogene Migration erforscht die EUAA Push-, Pull- und andere Einflussfaktoren, die die Zwangsmigration nach Europa bestimmen, wobei letztendlich die Entwicklung eines empirischen Modells für die Analyse und, soweit möglich, Prognose der asylbezogenen Migration auf EU-Ebene angestrebt wird. Ein zentrales Ziel des Forschungsprogramms, das in Zusammenarbeit mit Expertengremien der EU-Organe und -Einrichtungen sowie der EU+-Länder, der Zivilgesellschaft und der Hochschulen umgesetzt wird, ist die Entwicklung eines empirischen Modells asylbezogener Migration in die EU.
Die Forschung der EUAA umfasst drei Hauptarbeitsbereiche:
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Verschaffung eines Überblicks über die bisherige einschlägige Arbeit
Bestandsaufnahme des vorhandenen Wissens durch Auswertungen der Literatur zu Push- und Pull-Faktoren und Erhebungen zu den vorhandenen Modellen in der asylbezogenen Migration.
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Engagement in der empirischen Arbeit
Forschung zur Vertiefung des Verständnisses der Ursachen asylbezogener Migration aus Sicht der Migranten. Im Anschluss an eine Machbarkeitsstudie und eine Literaturauswertung plant die EUAA Befragungen in Aufnahmezentren in den EU+-Ländern.
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Aufbau eines empirischen Modells asylbezogener Migration
Aufbau eines EUAA-Migrationsmodells durch Ermittlung der relevantesten bestimmenden Faktoren und Erprobung seines Potenzials bei der Vorhersage des Migrationsdrucks auf das europäische Asylsystem. Zudem entwickelt die EUAA eine Methodik für die Überwachung von Frühwarn-Informationsquellen, den Push-Faktor-Index (Push Factor Index) der EUAA.